Was ist VWL und ist das das richtige Studienfach?

In der VWL stehen Analyse, Lösungen und Verständnis komplexer Zusammenhänge im Fokus. Unser Studiengang bietet ein breites Spektrum an spannenden Themen und praktischen Anwendungen, die Sie für die Herausforderungen von morgen vorbereiten.

Was ist VWL?

Volkswirtschaftslehre ist die Wissenschaft von wirtschaftlichen Prozessen einer Gesellschaft. Sie analysiert das Verhalten von Haushalten, Unternehmen und Staaten. Im Studium der Volkswirtschaftslehre an der LMU erforschen Sie, wie Wirtschaftssysteme funktionieren und welche Auswirkungen sie auf unser tägliches Leben haben. Sie lernen, wie man zukunftsfähige Rentensysteme entwickelt, wie Unternehmen nachhaltiger wirtschaften können und wie die Globalisierung den Arbeitsmarkt beeinflusst. Sie lernen, wie Sie mit der VWL zu einer besseren Zukunft beitragen können.

Die VWL lässt sich in verschiedene Teilgebiete unterteilen, in denen Wechselwirkungen erforscht werden und Erkenntnisse für wirtschaftliche Entscheidungen und politische Maßnahmen geliefert werden:

In der Mikroökonomie dreht sich alles um das Verständnis der individuellen Entscheidungen von Haushalten und Unternehmen. Hier wird analysiert, wie Menschen ihre knappen Ressourcen wie Zeit und Geld optimal nutzen, um Bedürfnisse zu befriedigen. Angebot und Nachfrage sind die zentralen Konzepte: Wenn ein Produkt begehrt ist, steigt die Nachfrage und der Preis folgt. Die Entscheidungen und Handlungen der einzelnen Akteure führen zu einem Gleichgewicht und wirken sich unterschiedlich in verschiedenen Märkten (freier Wettwebewerb, Oligopol, Monopol) aus. Auch potentielles Marktversagen ist Teil der Mikroökonomie: Monopole, externe Effekte und asymmetrische Informationen können das Marktgleichgewicht stören. Dieser Teilbereich der Volkswirtschaftslehre ermöglicht es, die Grundlagen der Wirtschaft zu verstehen und informierte Entscheidungen in unserem komplexen Alltag zu treffen.

Das große Ganze der Wirtschaft: In der Makroökonomie tauchen Sie in gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge ein. Der Teilbereich beschäftigt sich mit der Analyse von volkswirtschaftlichen Größen wie Inflation, Arbeitslosigkeit, Wirtschaftswachstum und Geldpolitik. Im Fokus steht das Zusammenspiel verschiedener Sektoren wie Haushalte, Unternehmen und der Staat, die das Wirtschaftsgeschehen beeinflussen. Die Wirtschaftspolitik spielt ebenfalls eine zentrale Rolle: Die Geldpolitik steuert die Geldmenge und den Zinssatz, während die Fiskalpolitik durch Steuern und Ausgaben den Staatshaushalt beeinflusst. Makroökonomische Analyse ist unerlässlich, um Konjunkturzyklen zu verstehen und ökonomische Entscheidungen auf nationaler und internationaler Ebene zu treffen. Von der Bewertung wirtschaftlicher Stabilität bis zur Prognose zukünftiger Entwicklungen – Makroökonomie öffnet die Tür zu einem umfassenden Verständnis der globalen Wirtschaft und ihrer komplexen Zusammenhänge.

Die Finanzwissenschaft widmet sich der Erforschung und Analyse der öffentlichen Finanzen eines Staates oder einer Organisation. Sie untersucht, wie der Staat seine Einnahmen erzielt und seine Ausgaben steuert, um öffentliche Güter und Dienstleistungen bereitzustellen und die Wirtschaft zu lenken. Ein zentrales Thema ist die Finanzpolitik, die festlegt, wie der Staat Steuern erhebt und Ausgaben tätigt, um soziale Gerechtigkeit, wirtschaftliches Wachstum und Stabilität zu fördern. Die Finanzwissenschaft erforscht auch die Auswirkungen von Steuern auf das Verhalten der Bürger und Unternehmen sowie die Wirkung von staatlichen Ausgabenprogrammen. Neben der Analyse der fiskalischen Politik beschäftigt sich die Finanzwissenschaft auch mit der optimalen Gestaltung von Steuersystemen, der Effizienz von staatlichen Interventionen und der Bewertung von öffentlichen Investitionen. Dieses Fachgebiet ist von großer Bedeutung für die Regierungspolitik, da es hilft, fundierte Entscheidungen über Haushaltspläne, Steuerreformen und Wirtschaftsförderung zu treffen. Mit einem fundierten Verständnis der Finanzwissenschaft können Expert:innen die finanzielle Gesundheit eines Staates verbessern und langfristige wirtschaftliche Ziele erreichen.

In der Empirischen Ökonomie vereinen sich Wirtschaftstheorie und statistische Methoden, um ökonomische Fragestellungen empirisch zu untersuchen. Dabei spielt die Datenanalyse eine zentrale Rolle: Ökonometriker sammeln, bereinigen und interpretieren Daten, um wirtschaftliche Phänomene zu verstehen und Prognosen zu erstellen. Grundlage der Ökonometrie sind mathematische Modelle, die das Verhalten von Wirtschaftsakteuren beschreiben. Mithilfe statistischer Verfahren werden diese Modelle anhand realer Daten überprüft und angepasst. Diese Analysen ermöglichen es, Ursache-Wirkungs-Beziehungen zu identifizieren und Prognosen für zukünftige Entwicklungen zu erstellen.

Verknüpfung von Theorie und Daten

Das Fach Volkswirtschaftslehre ist extrem vielfältig und unterscheidet sich von anderen Sozial- und Wirtschaftswissenschaften (z. B. Soziologie, Psychologie, Betriebswirtschaftslehre) vor allem durch die angewandten Methoden. Die Volkswirtschaftslehre verknüpft Theorie und Daten: Im Studium werden Sie den Wirtschaftsablauf sowie das Verhalten von einzelnen Wirtschaftssubjekten in mathematischen Modellen abbilden. Dies ermöglicht ein Verständnis der zugrundeliegenden Zusammenhänge und somit auch die Ableitung allgemeiner Handlungsempfehlungen. Mithilfe von statistischen Methoden werden diese theoretischen Modelle anhand von verschiedenen Datenquellen überprüft, Effekte quantifiziert und kausale Zusammenhänge nachgewiesen. Auf Basis der Datenanalyse in Kombination mit den theoretischen Modellen lassen sich letztendlich wirtschaftspolitische Handlungsempfehlungen ableiten und Daten sinnvoll interpretieren.

Voraussetzungen für das Studium

Im Studium werden verschiedene Fähigkeiten kombiniert. Mitbringen sollten Sie unter anderem

  • Interesse an Wirtschaftsfragen, aktuellen Ereignissen, Gesellschaft, Politik und den Einfluss auf Individuen
  • Spaß an logischem und formalem Denken
  • Keine Berührungsängste mit der Mathematik (Vorkurs Mathematik)
  • Keine Scheu vor englischer Fachliteratur und englischsprachigen Veranstaltungen

Um Ihre Eignung selbst besser einschätzen zu können, bieten wir auch einen Selbsttest an, für welchen Sie kein spezifisches Vorwissen benötigen.

Einblicke in das Studium

Großer Hörsaal gefüllt mit Studierenden während einer Vorlesung

© Katharina Vukadin

Auch ohne im Studium eingeschrieben zu sein, können Sie direkte Einblick in das Studium der VWL bekommen:

  • In unseren Tiny Talks stellen unsere Lehrpersonen und Mitglieder der Fakultät Ihr Forschungsgebiet anschaulich vor. Hier erfahren Sie kurz und knapp, wie vielfältig die Forschung in der VWL ist.
  • Weitere spannende Themen der VWL und Lehre hautnah können Sie in unseren Schnuppervorlesungen erleben, welche Teil von Vorlesungen aus dem ersten Fachsemester sind.